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GESCHICHTE & GESCHICHTEN

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Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha

Reiche Geschichte

Das 1056 erstmals urkundlich erwähnte Coburg erhielt 1331 das Stadtrecht. Zwei Jahrzehnte später gelangte die Region in das Herrschaftsgebiet der Wettiner, die 1423 zu Kurfürsten von Sachsen aufstiegen. 1485 wurde der Wettiner Besitz auf zwei Familienlinien aufgeteilt, auf die Albertiner und die Ernestiner. Coburg zählte seitdem zu den Ernestinern. Als Residenzstadt des einstigen Herzogtums Sachsen-Coburg und Gotha schrieb Coburg im Laufe der Jahrhunderte mit seiner geschickten Heiratspolitik dynastische Weltgeschichte. Erst 1920 entschieden sich die Bürger*innen per Volksentscheid für Bayern. Noch heute ist der Geist des ehemaligen Herzogtums zwischen den historischen Gassen und alten Mauern spürbar. Die herzogliche Geschichte hinterließ ihre Spuren in Form von Prachtbauten, Museen, Sammlungen, Archiven und kulturellen Schätzen.

Bratwurstmännle & Bratwurstmaß

Stadtpatron von Coburg

Seit Mitte des 18. Jahrhunderts steht auf dem Giebelspitz über der Fassade des Coburger Rathauses das „Bratwurstmännle“. In seiner rechten Hand hält es einen Stab, allgemein von den Coburgern*innen als offizielles Bratwurstmaß anerkannt. Die Sache mit der historischen Messlatte ist jedoch ein Ammenmärchen; tatsächlich thront als Stadtpatron der Heilige Mauritius, einst römischer Legionär und Märtyrer, auf den Zinnen. Als Zeichen seines Ranges trägt er einen Marschallstab, der gerne als Bratwurstmaß verstanden wird. In rohem Zustand sollte die Coburger Bratwurst demnach 31 Zentimeter lang sein, beim Braten verliert sie allerdings etwas an Länge. Eine Besonderheit ist, dass die Marktbeschicker*innen die Würste auf einem Feuer braten, das mit getrockneten Kiefernzapfen (Kühle) angeschürt wird. Nur so erhält die Coburger Bratwurst ihr typisch rauchiges Aroma.

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© Kunstsammlungen der Veste Coburg

Die Bären im Festsaal

Von Edeldamen und wilden Tieren

1614 errichtete der Festungsbaumeister Gideon Bacher im Auftrag von Herzog Johann Casimir die Bärenbastei auf der Veste Coburg, wo in einem Zwinger echte Bären gehalten wurden. Als bei einem Hoffest die feinen Gäste an einer reich gedeckten Tafel saßen, drangen zwei der Bären in den Saal ein. Der Wärter hatte versäumt, die Tür des Käfigs sorgfältig zu schließen. Entsetzt blickten die Gäste auf die beiden riesigen Tiere und wussten vor Angst nicht, was sie tun sollten. Geistesgegenwärtig zeigte ausgerechnet eine der Edeldamen Mut, nahm schnell einen Teller mit Süßigkeiten vom Tisch und reichte ihm den Bären hin, die sich so ablenken ließen. In der Zwischenzeit kam der Wärter herbei und konnte die beiden Bären wieder in ihren Zwinger zurückzubringen. Zur Erinnerung an diesen Vorfall ließ der Burgherr ein großes Bild malen, das heute noch auf der Veste Coburg zu sehen ist.

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